Pastena
Die kleine Ortschaft Pastena (350 m ü.d.M), die durch eine Landstraße mit Massa Zentrum (km 3,4) und S. Agata sui Due Golfi (km 1,4) verbunden ist, erstreckt sich über den Südhang der Anhöhe ‘Il Deserto’.
Sie gehörte bis zum Jahre 1613 zur Pfarrei von Sant’ Agata, danach wurde in der Kirche ‘SS. Pietro e Paolo’ eine eigene Pfarre gegründet. In dieser Kirche gibt es eine Grotte, die als Katakombe betrachtet wird, wenngleich sie wahrscheinlich nur Teil eines alten Aquäduktes war. Bemerkenswert in dieser Ortschaft ist die antike Kapelle des Hl. Sebastian. Diese Kapelle wurde im 15. Jh. nach einer Pestepidemie errichtet und dann aufgrund einer anderen Epidemie im Jahre 1656 renoviert.
Die Kirche der Hl. Peter und Paul
Die Kirche der Hl. Peter und Paul ist recht oft renoviert worden. Sie wurde im Jahre 1613 gebaut und war anfangs dem Erzengel Michael geweiht; später, im 15. Jh., wurde sie zu Ehren des Apostels Peter umgeweiht. Der Hochaltar, der Boden und die Sakristei stammen aus dem 18.Jahrhundert, als die Kirche und die Sakristei vergrößert wurden. Eine Gedenktafel aus Marmor bezeugt das Datum der Konsekration der Kirche, die am 27. September 1847 von Msgr. Saverio Apuzzo, Erzbischof von Sorrent, zelebriert wurde. Eine andere Gedenktafel an der äußeren Fassade bezeugt den Besuch von Margherita di Savoia, der ersten Königin des ‘Regno d’Italia’, nach der die Piazzetta vor der Kirche benannt ist.
Die Kirche besteht aus einem Schiff und einer Apsis. Der Hochaltar ist aus polychromen Marmoren und wurde im Jahre 1710 errichtet. Auf dem Altar hängt ein wertvolles Leinwandgemälde, das die Fürsten der Apostel darstellt. Links vom Eingang, anstelle des ehemaligen Taufbeckens, steht ein Altar aus dem Jahre 1847. Von bedeutendem künstlerischem Wert ist das Bild des Hl. Franz aus Paola, das zur Kunstrichtung von Guido Reni gehört. In der Ädikula steht die hölzerne Statue der Schmerzensmutter. Der zweite Altar, der aus der Gründungszeit der Kirche stammt, ist der Madonna von Konstantinopel geweiht.
Hier hängt ein altes Gemälde der Madonna mit den Hl. Domenico und Agnello, das das Wappen des Begründers Gennaro Vicedomini trägt. Der dritte Altar, der dem ‘Santissimo Nome di Gesù’ geweiht ist, war früher dem Hl. Antonius aus Padua geweiht. In früheren Zeiten hängte über diesem Altar ein Gemälde der Madonna des Carmine mit den Hl. Sebastiano und Antonius aus Padua, das später in die Apsis verlegt wurde. Dieses Gemälde trägt das Wappen der Familie Cacace, die den Altar vor dem Jahre 1657 stifteten.
Rechts finden Sie einen schönen Altar aus Marmor des Gualtieri, der im Jahre 1862 einen ehemaligen Altar ersetzte. Er wird von einer Statue der Madonna beherrscht, die anstelle des Leinwandgemäldes „Vergine del Carmine“, das heute in der Sakristei aufbewahrt wird, aufgestellt wurde.
Der zweite Altar rechts ist der ‘Madonna delle Grazie’ geweiht, wenngleich er auch einst den Namen Hl. Antonius trug. Es gab früher auch ein anderes Gemälde aus dem Jahre 1685 mit dem Wappen der Familie Scoppa aus S. Agata sui Due Golfi, das die Madonna mit den Hl. Rocco und Antonio darstellte; es wurde im Jahre 1810 gegen eine Statue der Madonna delle Grazie (Madonna der Gnaden) ausgetauscht, die früher im Kloster der Örtlichkeit ‚Deserto‘ aufgestellt war und anlässlich seiner Abschaffung versetzt wurde. Der letzte Altar war früher dem ‘Heiligen Kreuz’ geweiht und trug ein hölzernes Kruzifix aus dem Jahre 1685; im 18. Jh. wurde er der ‘Unbefleckten’ (Immacolata), aufgrund eines Gemäldes, das hier ausgehängt wurde und das die Unbefleckte mit dem Hl. Nicola aus Tolentino und dem seligen Scota mit dem Familienwappen darstellt, umgeweiht.
Die Kapelle des Hl. Sebastian
Die Kapelle des Hl. Sebastian liegt am kleinen Weg via Canale, der von Pastena nach Sant’Agata sui Due Golfi führt. Sie existiert schon seit dem 13. Jh. und man sagt, sie wäre aufgrund deiner Pestepidemie errichtet worden. Nach der Pest im Jahr 1656 wurde sie mit den Opfergaben, die von Herrn Bartolomeo Cuccaro erbettelt wurden, restauriert. Bei dieser Gelegenheit wurde auch ein Epigraph in einem typischen Stein aus Massa Lubrense eingraviert, das erst im Jahre 1880 während Restaurierungsarbeiten der Kapelle vom Pfarrer Castellano gefunden wurde. Da nicht alles entzifferbar war, wurde es vom Landeskonservator Capasso wieder instand gesetzt, sodass man heute die originale Inschrift lesen kann: «Divo Sebastiano martiri | sacram Aedicuiam antiquitus | pro pestilentia sublata erectam; | An. D. MDCLVI | iterum fatali tabe saeviente | Oppidum Pastinae | voti compos ex animo | tutelari praesentissimo | exiguum sacellum ampliavit».
Das Epigraph wurde auch in Marmor reproduziert und im Vestibül links vom Eingang aufgehängt.
Während dieser Restaurierungsarbeiten wurde auch ein Gemälde wiederhergestellt, das die Jungfrau mit den Hl. Bartolomeo, Jenarius, Sebastian und Sossio darstellt; außer den Köpfen ist die Qualität der Restaurierung nicht zufriedenstellend.
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